Kurzstück im Rahmen des 3. Secondo Theaterfestival Bremgarten
Herr und Frau Meier sitzen zuhause am Esstisch und warten auf ihr einziges Kind. Sie sind stolz auf Katharina, die kurz vor
der Matura steht und dank der Mutter mit einem guten Umfeld gesegnet ist. Doch dann kommt ihre Tochter, an der Hand der neue Freund, ein Ausländer, der die schweizerdeutsche Sprache nicht
beherscht und ohne Arbeit ist.
Statt einander kennen zu lernen, werden Klischees verfestigt und man windet sich im Schweigen.Ein halbes Jahr später erleidet Herr Meier einen Schlaganfall, sein Sprachzentrum ist betroffen. Er findet die Worte nicht,
die nur ausgestossen werden müssten, sich jedochnicht formen lassen. Er, der bis anhin im mittleren
Kader eines Grossunternehmens tätigwar, muss erfahren, wie Leuten aufgrund ihres sprachlichen
Unvermögens intellektuelle und selbstbestimmende Fähigkeiten abgesprochen werden.
Als der Arzt das Zimmer betritt, trifft die Scham ihn und auch seine Frau mit voller Wucht.
Idee: Gitta Lehner
Text und Regie: Gitta Lehner
Spiel: Patric Gehrig, Eliane Iten, Claudia Egli, Lorenzo Polin